Erste Leseeindrücke: Femme! radikal – queer – feminin
Meine ersten Leseeindrücke: Da gibt es so viele Punkte, wo ich „Ja, ja, ja, dreimal JA!!!!111eiseinself!!“ schreien wollte. Geht es darum, daß auch in queeren Szenezusammenhängen „weibliche“ Erscheinung und Eigenschaften marginalisiert werden, während „Männlichkeit“ im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, oder darum, daß feminin aussehende Frauen noch immer unter Lesben nicht als solche wahrgenommen werden, oder darum, was die Erfahrung dieser Marginalisierung bis zur Undenkbarkeit für die Frau, die sie erfährt, bedeutet. Auch bei der Differenzierung zwischen der queeren Femme und den „neuen femininen Lesben der L-Word-Generation“ 1 hätte ich laut „JA!!“ schreien wollen.
Was mir bisher ein wenig fehlt, ist die Erfahrung der Femmes begehrenden Femme, denn gegenüber dem Butch-Femme-Muster scheint mir diese noch einmal marginalisiert. Aber vielleicht wird auch diese Erfahrung im weiteren Verlauf des Buches noch gewürdigt.
Gleichzeitig habe ich den Eindruck, daß da schon viel interessante Forschung passiert ist und ich was verpaßt habe. Da kriege ich wieder Bock auf Geisteswissenschaft und vermisse den lebendigen, anspruchsvollen, geistige Phänomene lustvoll auseinanderdröselnden Diskurs an der Uni. Denn dieses Buch ist im Tonfall ein akademisches, für Nichtakademiker_innen mag die Sprache, die merklich von den queer und gender studies beeinflußt wurde, anstrengend sein.
Soviel jetzt, eine detaillierte Rezension schreibe ich, wenn ich das Buch fertig gelesen habe und dazu komme.
Sabine Fuchs (Hg.): Femme! radikal – queer – feminin, Berlin (Querverlag) 2009, ISBN: 978-3-89656-170-1, 225 S., 16,90 €
- Sabine Fuchs, „Femme ist eine Femme ist eine Femme…“, in: Sabine Fuchs (Hg.): Femme! radikal – queer – feminin, Berlin (Querverlag) 2009, S. 15 ↩
1 thought on “Erste Leseeindrücke: Femme! radikal – queer – feminin”
Comments are closed.