Nachgedanken zu „Avatar“.
Mir sind da, nach dem zweiten Sehen (die Synchronisation ist gut, trotzdem gefiel der Film mir auf Englisch noch besser), noch einige Dinge zu „Avatar“ eingefallen.
Erstens: Die Na’vi hätten wahrscheinlich nicht als Sympathieträger für ein Mainstream-Publikum funktioniert, wären sie nicht so „menschlich“, lies: so wenig abweichend von der westlichen Vorstellung vom „Naturvolk“. Und die Sympathie funktionierte bei mir. Wahrscheinlich war schon Eywa, eine Göttin, die in allem lebt, für so einige Zuschauer ein schwer faßbares Konzept, das man gern als „Esoquatsch“ abtut. Zweitens: Die enorme Rolle, die die Wahrnehmung in diesem Film spielt. Visuell, wie wir westliche Menschen geprägt sind, ist es vor allem das Sehen, das da angesprochen wird. „Du siehst nichts!“ wirft Neytiri dem hilflos durch den Urwald stolpernden Jake vor, und „ich sehe dich“ ist der formelle Gruß der Na’vi. Drittens: Es gab Szenen in diesem Film, die mich unheimlich berührt und hingerissen haben: dazu zählt das Ritual der Aufnahme in den Stamm, aber vor allem die Flugszenen haben mich mit Staunen, Begeisterung und wilder Freude erfüllt. Ja, der alte Menschheitstraum vom Fliegen! Und viertens weist Martin in den Kommentaren zur Besprechung im „Wurzelwerk“ darauf hin, daß der Rohstoff „Unobtainium“ heißt. Ein feiner, aber alter Wortwitz.
Jetzt versuche ich den Gedanken aus meinem Kopf zu bringen, Na’vi lernen zu wollen… aaaah, Kunstsprachen. Eiiiigentlich finde ich die Elbensprachen aus LOTR ja auch viel schöner, und sie sind recht gut dokumentiert. Nagnagnag.