Ich sag es immer wieder.
Ich habe mir die Suppe ja selbst eingebrockt. Runen. Diese brandgefährlichen Dinger, die das anscheinend sind. Manchmal möchte ich kotzen über die symbolbezogenen Suchbegriffe, unter denen ich auftauche; ich meine, es gibt Symbole, die verwendet hierzulande niemand, der ganz richtig im Kopf ist. (Es sei denn vielleicht, wenn $person Hindu oder tibetischer Buddhist ist, im religiösen Kontext, und in Deutschland auch dann nicht in der Öffentlichkeit.)
Ist es nicht höchste Zeit, daß jemand den Nazis und anderen reaktionären Schwachköpfen die Germanen wegnimmt?
Besser als @birkenrinde85 könnte ich es nicht sagen:
Damit es auch der letzte Dummkopf mal rallt: Was die NeoNazis da als identitätsstiftendes Konstrukt beschwören, ist nichts weiter als rückwärtsprojizierter rassistischer Krampf aus dem 19. Jh. Von den real historisch gewesenen Angeln, Sachsen, Teutonen, Vandalen und nicht zuletzt Wikingern könnten wir dagegen was lernen: über Demokratie, Integration von Fremden und Pragmatik. Auch wenn ich der Meinung bin, daß wir uns vielleicht den Hang der Wikinger zu Raubzügen nicht zu eigen machen sollten. Und Sklavenhaltung gehört auch endgültig auf den Müllhaufen der Geschichte.
Leider denken Antinazi-Aktivisten – und da meine ich sowohl viele Antifanten als auch offizielle Anti-Nazi-Aufklärer wie netz-gegen-nazis.de – immer noch in viel zu simplen Mustern. Etwa dem „Gute Mitte, böse Ränder„-Muster. Das greift zu kurz, Leute! Den alltäglichen Rassismus, ich meine: auch den alltäglichen Sexismus und die alltägliche Homophobie berührt eine solche Empörung gegen die häßlichen Spitzen des Eisbergs nicht. Der Korpus des üblen Eisbergs – der liegt in der sich sicher wähnenden selbsternannten Mitte der Gesellschaft.
PS. Die Frage „War Scott Cunningham schwul?“ belustigt mich dagegen eher. Und wenn er’s gewesen wäre – würde das irgendwas ändern? Würde das seine (IMHO: guten) Bücher irgendwie weniger oder mehr brauchbar machen?