Nachtrag zu heute morgen…

Nur damit mich niemand falsch versteht: In Sachen Bürgerrechte ist im deutschsprachigen Raum eine Menge zu tun, auch bei Homorechten. Ich kenne ein schwules Paar mit zwei Kindern, die sich oft genug wie Eltern zweiter Klasse fühlen. Wenn schwule und lesbische Paare eine Wohnung nicht kriegen, weil sie schwul oder lesbisch sind, dann trifft das auch mich; wenn ich lese, daß Lesben am Arbeitsplatz Diskriminierung erfahren und befürchten, dann fühle ich mich an meinem jetzigen Arbeitsplatz geradezu privilegiert, aber wer weiß, wie es aussieht, wenn ich irgendwann anderswo arbeiten will? Wenn ich höre, daß kirchliche Arbeitgeber Lesben und Schwule oder auch Leute, die aus der Kirche austreten, rausschmeißen dürfen, frage ich mich auch, wo wir eigentlich leben.

Der CSD ist jedoch so, wie ich ihn die letzten Jahre erlebt habe, eine Kommerzveranstaltung, eine regenbogenfarben angemalte Loveparade. Und der habe ich stets die Fuck Parade vorgezogen.

Ja, es trifft auch zu: If I can’t dance, it’s not my revolution. Daß Spaß und Demonstrieren durchaus zusammengeht, das hat in meinen Augen die Freiheit statt Angst 2009 sehr gut bewiesen. Der CSD hat mich in den Jahren, wo ich dabei war, jedoch oft genug eine Mischung sehen lassen, die nur sehr wenig Politik, dafür sehr viel Kommerz, Party und nackte Haut enthielt.