Ein total entspanntes Silvester. Allein!

Ich werde wohl alt. Ich habe tatsächlich eine Einladung zu einer Silvesterparty ausgeschlagen und Silvester allein zuhause verbracht. Und wißt Ihr was? Es war unglaublich entspannt. Ich habe Gitarre gespielt, ein großartiges veganes Gulasch gekocht, ein wenig am Computer rumgegammelt, mehr Gitarre gespielt und das Feuerwerk von meinem Wohnzimmerfenster aus angesehen.

Ich hatte schlicht keine Lust, mich hinterher durch ein eisiges Berlin mit heftig verspäteten S-Bahnen zu kämpfen. Faktor Nummer zwei, der mir den nächtlichen Heimweg vollends zum Horror macht: Die Neuköllner und Kreuzberger haben mit dem Feuerwerk was falsch verstanden – wenn es nur noch knallt und laut ist und auf alles, was sich bewegt, geworfen wird, macht das keinen Spaß mehr. (Auch wenn das in Berlin laut SpOn dieses Jahr verhältnismäßig friedlich gewesen sein soll.)
Andere Leute verreisen extra, um Silvester in einer Metropole zu erleben, etwa in London oder Paris (wo, laut Auskunft von französischen Kolleginnen, privates Feuerwerk zu diesem Datum gar nicht erlaubt ist). Ich dagegen würde ich mir ja seit ein paar Jahren am liebsten irgendwo außerhalb von Berlin, möglichst weit ab vom Schuß, eine behagliche Ferienwohnung suchen, wo ich mich mit ein, zwei, drei Lieblingsmenschen ein paar Tage in ländlicher Idylle einigeln kann. Mich zurückziehen, Ferien machen, durchatmen und entspannen, bis die Berliner ihren Rausch ausgeschlafen haben und sich die Leute auf den Straßen wieder aufführen wie normale Menschen. Wenn ich nicht, wie früher üblich, meine beste Freundin und meine Saarbrücker Bekannten besuche: Da gab es dann immer eine Kochorgie, anschließend packten wir unsere Pen&Paper-Charaktere aus und um Mitternacht wurde dann schönes Feuerwerk mit viel buntem Leucht- und Glitzerkram gemacht und angestoßen.
Und noch was Gutes hatte das unspektakuläre Silvester: Ich hatte keinen Neujahrskater.

5 thoughts on “Ein total entspanntes Silvester. Allein!

  1. Du ahnst es nicht, ich habs genauso gemacht. Hatte zwar Besuch von der Mutter, aber wir haben auch gekocht, gelesen und dann mit Feuermet um 12 das Feuerwerk vom Fenster angeschaut. Es war herrlich….

    Auf entspannte Zeiten!

  2. Kenne ich irgend woher. Ich bin zu Silvester bei meinen Eltern, haue aber um 23:45 ab, suche einen höher gelegenen ruhigen Aussichtspunkt, und komme um 00:30 wieder zurück.
    Da spart man sich dieses ganze hysterische „OMG! Es ist 00:00:00 01.01.2011“ und hat keinen Fernseher im Hintergrund laufen, der chronisch Schwachsinn absondert.

    „Schää war’s.“

  3. Ich verstehe dich vollkommen. Wir haben es dieses Jahr ähnlich gemacht. Also schön ruhig daheim. Ich verstehe auch nicht so richtig was alle in die Großstädte treibt. Ich muss das nicht haben. Ein Jahr habe ich auch einfach nur bei meiner Großmutter verbracht und entkoffeinierten Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Sie hat sich über die Gesellschaft gefreut und ich hatte ein super entspanntes Silvester. Schöner als mit Angst vor Böllern und Kater am morgen

  4. Ich habe Silvester verschlafen, und war froh, dass ich während der für mich innerlich rauen Raunächte einigermaßen gut schlafen konnte – wenngleich unter Zuhilfenahme eines steifen Grogs, was ja auf Dauer auch keine Lösung ist.

  5. *g*
    Ich hab mit meiner Schwester gemütlich abgehangen, Tee dabei, diverses Arkturus-Zeug und die neue Dimmu Borgir gehört und von zwölf bis halb eins Katzen getröstet. „Frohes Neues“ und dergleichen haben wir uns gleich gespart – auf intuitiver Ebene ist bei mir „Neujahr“ eh zwei-drei Tage später und sie mag dieses Trara-Zeugs nicht.
    Sehr entspannt, das alles.

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