Musik mit Pinguin VI: Recording mit Jokosher
Im FAWM-Kontext befasse ich mich jetzt doch mal mit Recording. Irgendwie kam ich letztens auf die Schnapsidee, mal zu gucken, ob es sowas wie Garageband auch in Opensource gibt. Nun, ich habe noch nie was mit Garageband gemacht, daher habe ich einfach keinen Vergleich. Aber: Jokosher macht Spaß und kommt mit einem gewisen KISS-Appeal, aufgeräumt und übersichtlich, daher.
Ganz selbsterklärend ist das Programm leider nicht; daß ich etwa, um etwas zu markieren, Shift gedrückt halten und mit der Maus ziehen mußte, verriet mir erst die Hilfe. Die ist jedoch sehr brauchbar und vor allem ausführlich genug geraten.
Eine interessante Funktion ist der „minimal mode“.
Hier verkleinert sich das Programmfenster auf die wenigsten notwendigen Knöpfe zum Aufnehmen. Sehr praktisch, wenn man z.B. einen Text vom Bildschirm ablesen möchte. Leider stürzte mir Jokosher mit dieser Funktion ein paarmal ab. Generell verhielt sich das Programm nicht sonderlich stabil, was mich bei einer Versionsnummer 0.11 nicht wundert.
Die LADSPA-Effekte, die über Jokosher angesprochen werden können, machten auf meinem schwachen Rechner keinen Spaß. Sie sorgten u.U. für Nonreaktivität. Abhilfe: Effekte erst als letzten Arbeitsgang vorm Mixdown verwenden. „Save early, save often“ ist ohnehin angeraten. Die Kehrseite der ausgesprochen einfachen Bedienung sind einige Einschränkungen: man kann eine Auswahl z.B. nicht nachträglich vergrößern oder verkleinern. Auch das Abspielen reagierte bisweilen etwas träge. Fazit: Für meine Zwecke ist Jokosher (noch) nicht stabil genug, ich denke, ich werde doch eher auf die bewährten Boliden Ardour und Audacity setzen. Wer sich von denen überfordert fühlt, der könnte an Jokosher viel Spaß haben, und unter der Haube ist da dank LADSPA-Plugin-Kompatibilität und Anbindung an die Freesound-Datenbank auch genug zu bieten, um dem Recording-Einsteiger wirklich Spaß zu machen.