Nachgedanken zu meiner Wollfärbe-Enttäuschung

Mittlerweile ist die gestern gefärbte Wolle fast ganz trocken. Trocken genug jedenfalls, um sie mal zu knipsen. Die Fotos werden den Farben nicht ganz gerecht, aber nachbearbeiten wollte ich sie auch nicht, um nicht noch mehr zu verfälschen.

Noatun-Kammzüge auf meinem Schaffell ausgebreitet

Noatun-Wolle auf meinem Schaffell ausgebreitet, zweite Aufnahme, etwas heller

Ich bin immer noch nicht so ganz zufrieden mit dem Ergebnis, aber nicht mehr ganz so tief enttäuscht wie gestern. Wenn man meine Abneigung gegen das Gedämpft-Pastellige außer acht läßt, sind die Farben sogar ganz hübsch. Ich denke jetzt über die folgenden Vorgehensweisen nach:

  1. Ich gebe die Wolle weg an irgendwen, der sie so mag.
  2. Ich verspinne sie erst einmal und gucke dann, ob sie irgendjemand haben mag. (Eigentlich keine Lösung, denn Wolle spinnen ist so eine Arbeit – die ich zwar mag, sonst würde ich das nicht machen, aber Arbeit ist es trotz allem – , daß ich daraus hinterher auch was stricken mag, für mich oder meine Lieben. Und dann sollten die Farben mir schon gefallen.)
  3. Ich färbe alles bis auf die lila Teile (die sind zum größeren Teil so geworden, wie ich das wollte) schwarz und/oder nachtblau und/oder dunkeltürkis über. Da geht dann zwar was von der Farbvielfalt verloren, aber es erreicht die Farbintensität, die ich mir vorstelle. Andererseits: Es wäre auch verdammt schade um diese Farbenvielfalt.
  4. Ich lerne, wie auch immer, die Farben doch noch so lieben, wie sie jetzt sind. So als Lacetuch kann ich mir diese Farben sogar gut vorstellen.

Wahrscheinlich war das nicht mein letzter Versuch mit dem Wolle-Färben, irgendwann lerne ich noch, wie das geht. Bis ich das so kann, wie ich es mir vorgestellt habe, wird es allerdings noch dauern. Meine Neigung zu ausgesprochen satten, klaren, aber dunklen Farben macht das nicht unbedingt einfacher, und so frei Schnauze losgelegt wie vorgestern funktioniert das wohl nicht.