Die ideale Linux-Distribution, Teil II
Nachdem ich vor kurzem über die ideale Linux-Distribution geschrieben habe, habe ich wenig später jemanden geholfen, eine geeignete Distri ausfindig zu machen. Dabei war der Linux Distribution Chooser von großem Nutzen, und ich bin auf einige Dinge aufmerksam geworden, die in meinem vorherigen Artikel fehlen.
Aktualität und Umfang der Software-Repositories, Codecs und Desktops hatte ich ja schon angesprochen. Hier sind noch ein paar Dinge, auf die mich der Linux Distribution Chooser aufmerksam gemacht hat:
Hardwareunterstützung
Nein, ich habe nicht den Nerv, jeden einzelnen Treiber selbst zu köcheln (ganz mal davon abgesehen: Das müßte ich erst noch lernen). Eine gute Unterstützung meiner (nicht allzu exotischen und neuen) Hardware ist mir daher wichtig.
Paketverwaltung
Eins der ganz tollen Dinge an Linux ist ja die Paketverwaltung. Da ich von Anfang an auf der debian-basierten Seite unterwegs war, genießen Distris mit .deb-Paketverwaltung einen gewissen Vertrauensvorschuß bei mir.
.deb ist aber nicht das einzige Modell. Es gibt ja auch noch .rpm-Pakete und eine kleine Minderheit der Distributionen verwendet quellcodebasierete Paketverwaltung, dh. wenn ich das richtig verstehe, werden die Pakete direkt aus Quellcode gebaut.
Nicht jede Paketverwaltung hat dieselbe Qualität; z.B. erinnere ich mich an ein paar vernichtende Kritiken über die Paketverwaltung von Xandros, dem Linux, mit dem eine Zeitlang EeePcs ausgeliefert wurden. Ich habe jedoch nur (ziemlich zufriedenstellende) Erfahrungen mit dem .deb-Ökosystem (aptitude/apt-get/dpkg). Ein Linux-System ohne Paketverwaltung würde ich nicht haben wollen.
Der Installer
Eine große Hürde ist für viele Leute das Installieren von Betriebssystemen. Ich muß ehrlich sagen: Nur mein allererster Rechner hatte schon ein Windows drauf - damals ein Windows 95 -, und schon mein erstes XP habe ich selbst installiert. Windows habe ich dann einige Male neu installiert, auf diversen Computern. Als ich mich 2008 dann dazu durchrang, Ubuntu zu installieren, schreckte mich auch das Festplatten-Partitionieren und -formatieren nicht, und da ich erst einmal meine Windows-Partition behalten wollte, installierte ich mein Ubuntu mit der Alternate-CD, d.h. textbasiert. Dank der ausführlichen Anleitung im Ubuntu-Wiki funktionierte das auch prima.
Nicht jede_r traut sich unterdessen an die Installation mit einem textbasierten Installer heran. Daher ist für manche sicher von Belang, ob die Distribution ein grafisches Installationsprogramm bietet - nicht bei allen Linux-Distributionen ist ein solcher mit an Bord.
64bit-Unterstützung
Eigentlich sollte 64bit-Unterstützung inzwischen selbstverständlich sein. Aber naja, mein Netbook hat nur einen 32bit-Prozessor, während der Desktop einen 64bit-Prozessor an Bord hat.
Will ich ein Linux auf dem Desktop nutzen, ist 64bit-Unterstützung für mich also von Belang.
Das sind so die Dinge, die ich noch für wichtig halte - fallen Euch noch welche ein?
So, ich probiere nun einmal ArchLinux in einer VirtualBox aus. Mal schauen, wie das so ist. Ggf. habe ich ja 4 Etagen über mir jemanden, der mir weiterhelfen kann.
Hab mal den Linux Distribution Chooser ausprobiert. War ganz ok, nur eine Sache war völlig daneben. Ich nutze entweder Gnome oder mehrheitlich gar keine xy-Umgebung mit Blackbox. KDE finde ich ziemlich zum kotzen. Und was schlägt der mir vor? KDE! Ansonsten fand ich die Treffer schon ganz gut, muss ich sagen. Schade, dass ich sowas noch nicht für Audio-Distributionen gefunden habe 😉
@asaaki, ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen mit ArchLinux 🙂
@Musix, ich mag KDE auch nicht mehr. (Ich bin damit eingestiegen – hat mehr Bling-Bling und ist Windows ähnlicher, mittlerweile mag ich halt GNOME lieber, was andere Fenstermanager nicht ausschließt.) Eine Liste von Audiodistris gibt es hier, gefunden bei der neuesten Ausgabe vom Lautsprecher (ist zwar ein podcast-fokussierter Podcast, aber auch interessant, wenn $mensch generell ein bißchen an Tontechnik interessiert ist).
Naja, Podcaster und Musiker, die eben mit Linux produzieren wollen, haben mE ziemlich die selben Anforderungen an das System, besonders, wenn Podcaster mit der Maschine direkt aufnehmen wollen.
Hab mir die Episode nicht angehört, aber mir mal die Links durchgeklickt. Aktuell bin ich ja grad nicht so auf Audiokram fixiert.
@asaaki jo, da bin ich auch gespannt drauf. würde debian nicht so exzellent laufen, würde ich mir arch mal ansehen.
@ryuu danke für den link zur audioliste. die kannte ich nur leider schon. interessant wäre eben so ein „Linux Distribution Chooser“ für audiokrams … scheint es aber nicht zu geben. naja, die anzahl an (guten) sounddistris ist ja eh übersichtlich und davon benutze ich keine einzige 😉 …