Interessiert Euch meine Mucke überhaupt?
Ich muß jetzt doch mal quengeln, Leute. Ich habe den FAWM ausführlich verbloggt, teilweise mit richtig Hirnschmalz dahinter, und auf genau zwei von 13 FAWM-bezogenen Beiträgen irgendein Feedback bekommen. Fast fühl‘ ich mich so ein bißchen, als würd‘ ich hier nur für die Schublade bloggen, speziell, wenn ich über meine Musik und mein Musikmachen schreibe. Interessiert Euch mein Scheiß eigentlich? Oder hätte ich das genauso gut lassen können, meine Songschreibe-Bemühungen hier zu dokumentieren?
Ich bin zusätzlich etwas frustriert davon, daß sich Debatten in den „walled garden“ Facebook verlagern und scheinbar, wer irgendeine Resonanz haben will, facebooken muß. Ich will das nicht. Das Fratzenbuch ist für mich ein Medium, um mit Leuten Kontakt zu halten, die ich aus relativ „bürgerlichen“ Zusammenhängen kenne, wo sich auch genug Leute tummeln, mit denen ich potentiell beruflich zu tun habe. Das fühlt sich (jetzt jedenfalls) für mich nicht nach einem guten Ort für meine undergroundige Kreativität und meine queeren Inhalte an.
Ich lese die FAWM-Sachen gerne. Habe mir auch ein paar Songs angehört. Bin allerdings ein musikalisch zurückgebliebenes Mensch und würde nie eine Meinung dazu äußern. Auch den Rest lese ich gerne. Zum Glück muss ich das nicht bei F-book tun, sondern kann das ohne Anmeldung hier erledigen.
Bei mir ist das so ne Sache. Ich tue mir schwer mit dem Musikhören allgemein. Musik berührt mich oft sehr, und ich kann/möchte das nicht nebenher mir reinpfeifen. Es läuft darauf hinaus, daß ich meist gar keine Musik höre, aber wenn ich eine Band entdeckt habe und liebe, höre ich sie so lang, bis ich tatsächlich nicht mehr kann. Mein zweites Problem habe ich mit deutschen Texten. Ich habe dazu nicht so ne Affinität. Ich weiß nicht, warum. Die sehr schönen Lieder von der Wurzelfrau habe ich mind. 1 Jahr, wenn nicht sogar 2 Jahre, nicht angehört, weil ich irgendwie nie die Muße dazu mir genommen habe. Und die Widerstände den dt. Texten gegenüber… rah. Die Lieder von Karan zum FAWM habe ich auch noch nicht gehört. Ich fahr auf die Songwriterschiene auch nicht so ab, obwohl mein Lebensgefährte sich auch auf dem Gebiet betätigt. Für mich gewinnen Lieder dadurch an Attraktivität, daß ich die Sprache nicht verstehe 😉 und dadurch, daß der Gesang eher trancig und nonverbal ist.
Ich kann dich aber total gut verstehen. Gerade bei Liedern oder Kunst, die man „rauslässt“ möchte man irgendein Feedback, irgendein Lebenszeichen, daß es irgendwo angekommen ist und berührt hat.
Also zur Frage, ob es mich interessiert… hm. Ohne unhöflich wirken zu wollen – eher Nein. Ich kriegs schon unterm Jahr wenig hin, mir Songs von euch anzuhören, beim FAWM bin ich jährlich komplett überfordert. Mit Chants, diesen kurzen Dingern, hab ich die Probleme seltsamerweise nie gehabt. Vielleicht, weil das einfach kurze, meditative Stückchen sind ohne Botschaft. Ich lese auch sehr ungern Gedichte. Obwohl mich manchmal, gelegentlich, ein Gedicht sehr berührt. Ja, so isses mit mir, der Poesie und der Musik!
Ich fand „Olive Oil and Worcestershire“ gut, typisch: Es war nicht auf deutsch.. g
Trotzdem wünsche ich dir weiterhin ganz viel Freude am Mucke machen und viele kreative Ideen für neue Songs.
Ja, ich mag deine Lieder – aber ich verstehe einfach zu wenig von Musik, um da wirklich konstruktive Kritik betreiben zu können. Reine Geschmacksurteile, nur „gefällt mit gut“ oder „gefällt mir nicht“, ohne irgend etwas dazu und dahinter ist mir zu wenig. Daher tue ich mich mit Rückmeldung schwer. Vielleicht schwerer, als es gut wäre. 😉
gnärks. Irgendwie lese ich meinen 1. Kommentar wieder und wieder.. und daß ich gesagt hab, es interessiert mich nicht, klingelt ganz schön hart in den Ohren. Eigentlich zu hart. Einerseits ist das zwar wirklich so, wenn es wirklich rein um die Mucke geht. Aber du persönlich und was du machst, interessiert mich natürlich schon, sonst hätte ich das Blog ja nicht abonniert und würde es auch nicht lesen. Deswegen wünsche ich mir ja auch manchmal, bzw. nehme mir das vor, mir eure Sachen anzuhören, wenn ich mal Lust und Zeit dazu habe, bzw. schäm mich ja auch, daß ich das dann doch ewig nicht schaffe. relativier
Ach, ryuu. Nimms nicht so schwer… (leicht gesagt) Es gibt sehr sehr viele Gründe, warum Leute bei Beiträgen nicht kommentieren. Ich bin es gewohnt, dass es zu meinen Blogartikeln, egal zu welchem Thema, keine bis kaum Kommentare gibt. Speziell bei Musik und FAWM denke ich, dass es viele Leser gibt, denen es so wie Martin geht. Und das, obwohl man sich speziell in diesem Fall auch über ein einfaches „Gefällt mir gut“ freuen würde. Ich war in diesem Februar so im Stress, und werde es auch jetzt noch 2-3 Wochen sein, dass ich auf FAWM kaum zum Hören und kommentieren gekommen bin, geschweige denn selbst mehr Stücke schreiben und auf meinem neuen Musikblog stups verbloggen konnte. Bin da noch 2 Songs im Rückstand.. :/ Also: Eile mit Weile – kommt Zeit kommt Kommentar. 😉 P.S.: Und ja: Gerade Nicht-Blogger kommentieren eher mal in FB als im Blog. Das ist leider so. 🙁
Ja, interresiert mich. Und ich hoffe auf mehr
Liebe Leute – erstmal danke für das Feeback.
Ich glaube, ich muß was klarstellen, der Titel ist nämlich mißverständlich, wie ich jetzt feststelle.
Primär ging’s mir um mein Schreiben über meinen musikalischen Schaffensprozeß. Ich hatte das Gefühl und sehe das durch Eure Reaktionen teilweise bestätigt, daß die Mehrheut der Leute, die hier lesen und kommentieren, dazu einfach nix sagen können/wollen und das muß ich, auch wenn’s eine kleine Ent-Täuschung ist, so hinnehmen. Was nicht heißt, daß ich in Zukunft nicht über das Thema bloggen werde, aber wenn, dann tue ich das in Zukunft wahrscheinlich mit anderen Erwartungen. (Vielleicht mache ich auch ein eigenes Musikblog auf.)
Was die Musik selbst angeht, da bekomme ich ja von der FAWM-Community reichlich Feedback und ich sehe auch, daß die Mucke auf Soundcloud gehört wird.
Suche ich zu einem Teil auch Bestätigung? Klar! Ich wage mich mit dem Songschreiben auf neues Terrain. Auf dem Gebiet der Klassik habe ich ein Gefühl für das, was ich kann, da fühle ich mich sicher und habe auch den Eindruck, was klassisches Singen angeht, habe ich eine sehr solide Basis. Auf dem Gebiet des Songschreibens – Singer/Songwriter-Akustik/Rock-Musik – habe ich dieses Gefühl nicht. Ich ahne, was dort noch alles zu lernen wäre und ich habe keinerlei Gefühl für mein Können und Wissen. Es ist zwar befriedigend, aber eben auch mit einem großen Gefühl von Unsicherheit verbunden.
Und dann ist es auch so, daß ich mich dieser Tage nicht besonders gut fühle. Übersensibel für Reize, die weniger sensiblen Menschen gar nichts ausmachen; dünnhäutig, vollkommen aus der Balance. Wahrscheinlich eine schlechte Idee, in so einer Zeit auf Facebook-Entzug zu gehen, aber FB hat mir die letzten Wochen, sobald ich reingeschaut habe, schlechte Laune gemacht, u.a. wegen ein paar Debatten, die jedesmal neu zu führen ich keine Lust mehr habe – insofern bleibt sich’s wahrscheinlich gleich.
@Ansgar, kurze Meta-Rückmeldung: ich tu mir mit Sätzen wie „Nimm Dir das nicht so zu Herzen“ oder „Nimms doch nicht so schwer“ schwer. Ich weiß, daß es tröstend gemeint ist, aber letzten Endes steckt darin ein „Deine emotionale Reaktion auf xy ist unangemessen“. Und darauf reagier‘ ich gern mal ein bißchen eingeschnappt.
Aber Dein Musikblog hab‘ ich schon verlinkt – guck‘ mal auf meine Blogroll-Seite 🙂
@Distel, ich tu‘ mir mit deutschen Texten in aller Regel auch schwer, es hat mich überrascht, daß ich diesen FAWM für meine Verhältnisse* viele deutsche Texte geschrieben/vertont habe. Normalerweise gibt es nicht so viel Musik mit deutschen Texten, die ich mir gut anhören kann, mit englischen Songtexten bin ich meistens unkritischer.
*5 von 15 Liedern, plus die Zusammenarbeit mit der Wurzelfrau – der Text zu „Uns hat der winter“ ist von Walter von der Vogelweide und auf Mittelhochdeutsch, daher zähle ich den fast als fremdsprachigen Text.
Die Art von Bericht über dein musikalisches Schaffen hättest du bei Facebook auch nicht bringen können. Dazu wäre Facebook zu schnelllebig und oberflächlich, finde ich.
Ich habe die Beiträge über deinen musikalischen Schaffensprozess tatsächlich nicht gelesen. Jetzt hab ich das bei Zweien nachgeholt: Ich versteh die Fachsprache zum Teil nicht, kann auch deine Computerprobleme nicht verstehen, weil ich von Linux keine Ahnung hab und fühle mich da eher ausgeschlossen beim Lesen. Ich glaube, für ein paar Leute, die gerade auch Songs schreiben und aufnehmen, ist das interessant, aber für mich zu wenig allgemein gehalten, da gibts in mir zu wenige Punkte, die „mitschwingen“, bei dem, was du von dir da erzählst. Wenn du mehr so die „universaleren Punkte“ am Schaffen hervorgekehrt hättest vielleicht, die andere vielleicht auch von sich kennen und wo sie beim Lesen denken: „Ach, sowas kenne ich von mir ja auch…“ ich hab irgendwie nicht das Gefühl, als könne ich zu den Beiträgen was sagen. Und gescheites Feedback zu geben ist anhand der entstandenen Songs möglich, aber wenn du von deinem Schaffensprozess erzählst, seh ich mich außerstande. Weil da tickt jeder anders. Wenn du beim Texten ein vierhebiges Metrum zugrundelegst oder bestimmte Tonarten und so weiter, dann schreibst du komplett anders Songs als Leute, die z.b. noch nicht mal Noten lesen können, und dein Schaffensprozess ist dein ureigenes Ding, was soll man da groß von außen sagen, Tips geben.. ? Du wirkst in deinen Beiträgen zum Schaffensprozess selbst auch alles andere als unsicher, sondern es liest sich, als passt das für dich und du präsentierst dich imho sehr kompetent auf diesem Gebiet.
Liebe Distel,
ich bin tatsächlich blind dafür, wieviel ich fachlich voraussetze. Ich sehe im Moment auch nur, was ich alles noch nicht kann oder weiß (zum Beispiel über Tontechnik, Audiobearbeitung, Musiksoftware…), nicht all das, was ich schon ganz selbstverständlich kann und weiß und anwende. Meine gefühlte Kompetenz weicht wahrscheinlich sehr von dem, was hier rüberkommt, ab.
Zum Thema „zuviel Fachsprache“: Deshalb erwäge ich ja jetzt zwei Möglichkeiten – erstens, zwar gelegentlich weiter über das Thema zu bloggen, aber ohne Erwartung, daß irgendwer das kommentiert. Oder aber meinen Musiziercontent in ein spezifisches Musikblog auszulagern, wo ich soviel Lingo verwende, wie ich will. Aber – dann müßte ich einen Teil aus meiner Tagline rausnehmen, das will ich auch nicht… also eher Möglichkeit eins.
Und hey, dieses Blog führt Linux im Titel, ich kategorisiere die Beiträge, in denen ich über Linux bzw. Open Source-Software rede, entsprechend. Ich erwarte keineswegs, daß jemand, der das Zeug nicht benutzt, was dazu sagt.
Hey, es ist dein Blog und Du kannst schreiben was und wie du willst, ich erzähle dir halt wunschgemäss, warum ich die Beiträge nicht gelesen/kommentiert hatte. Ich lese hier übrigens meistens Wolliges, Textiles und gueer/gender, würde ich sagen. Aber grundstätzlich ist das natürlich so, daß, je mehr Lingo, umso spezieller das Publikum, das angesprochen wird. Ich spreche in meinem Blog mit meinem vielen Strick- und Spinnlingo sicher viele aus alten Heidenzeiten gar nicht mehr an. Dann ist das eben so, ist ja mein Blog.
räh. schreibfehler… „gueer“.. wie komm ich nur darauf?
Heya Distel, es ist schon angekommen, daß das, was ich geschrieben habe, einfach zu speziell für viele war und viele sich nicht zutrauen, dazu was zu sagen. Wie schon gesagt: Jetzt, mit Eurem Feedback zu meinem kurzen Jammerausbruch, weiß ich, woran der Mangel an Feedback liegt und weiß, daß ich entweder meine Erwartung in puncto Reaktionen korrigieren oder allgemeinverständlicher schreiben muß.