Gelesen: Florian Freistetter: Krawumm!
So, und zur Abwechslung mal etwas ganz entspannendes, einfach so Nerdiges, das noch nicht mal mit Computern zu tun hat: Ich habe ein Buch gelesen, ein populärwissenschaftliches Buch über Astronomie. Und ich will ein paar Worte darüber verlieren, weil ich mich dabei nicht nur prächtig amüsiert, sondern auch so ganz en passant ein paar Dinge gelernt habe – außerdem entlockte es mir diesen Tweet:
„Krawumm“ von @astrodicticum ist viel zu kurz. Bin fast schon durch. Ich prangere das an! 🙂
— modern_dragon (@modern_dragon) Mai 21, 2012
Damit ist schon gesagt, worum es geht: Florian Freistetters Buch „Krawumm. Ein Pladoyer für den Weltuntergang.“Das Buch behandelt kosmische Kollisionen, und davon nicht nur die, die zum „Weltuntergang“ führen können: von Atomkernen bis zu ganzen Universen kracht in „Krawumm“ alles zusammen, was nur zusammenkrachen kann. Ganz nebenbei erfährt $mensch allerhand Wissenswertes aus Physik und Astronomie: Etwa, warum die Sonne ohne Quantenmechanik nicht scheinen würde; was die Heisenbergsche Unschärferelation und die Vakuumfluktuation mit kollidierenden Universen zu tun haben; Stringtheorie und aufgerollte Dimensionen; die Geschichte der Entdeckung von Pluto und warum er heute nicht mehr als Planet zählt, was $mensch gegen Asteroiden tun kann, die mit der Erde zusammenzustoßen drohen und warum das mit Planet X Bullshit ist. Und viel, viel mehr.
Über einen Mangel an Allgemeinverständlichkeit kann ich mich nicht beklagen. Sogar ich, deren Physikunterricht in der Schule ja eher sparsam ausgefallen ist, kam wunderbar mit und fand die Erklärungen sehr griffig und allgemeinverständlich. Beim ersten Kapitel hätte ich mir trotzdem gewünscht, ein Periodensystem der Elemente griffbereit zu haben.
Die Begeisterung des Autors für Naturwissenschaft spricht aus jeder Zeile. Das Buch hat mir richtig Lust gemacht, meine naturwissenschaftliche Bildung aufzufrischen, außerdem hat es mir schön vermittelt, was für spannende Dinge in den letzten Jahrzehnten in der Physik und Astronomie erforscht werden (mein Schulwissen stammt ja so ca. aus den 80ern und ist dementsprechend nicht auf dem neuesten Stand).
Und nein, „Krawumm“ ist nicht zu kurz, sondern gerade richtig – ich bin da nur gerade durch meinen sonstigen Lesestoff verzogen, wo die Bände meistens wesentlich dicker sind. Aber Astronomie ist eben keine epische Fantasy.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine preisgünstige Taschenbuchausgabe…