zeitkrank
… ist wohl das beste Wort für das Gefühl, das mich plagt. In meiner Freizeit habe ich Lust auf so viele verschiedene Dinge, daß mir schwindlig wird. Da ist so viel, was ich gern tun möchte, daß ich vor lauter lauter wie der Esel zwischen zwei Heuhaufen verhungere – das heißt, überhaupt nichts mache. Und ab und zu will ich mir auch mal gönnen, auf dem Balkon zu sitzen und nichts zu machen. Oder in Ruhe ein Buch lesen. Oder mit Genuß kochen.
Meine Übersprunghandlung ist oft, vorm Computer rumzulungern und in sozialen Netzwerken Zeit zu vertrödeln – oder die nächstbeste Handarbeit zu greifen, an der ich mal eben ein bißchen weitermachen kann. Und ich vergesse dabei, daß ich nicht alles heute machen muß und morgen auch noch ein Tag ist. Vielleicht, weil die Erfahrung lehrt, daß Dinge, die mir am Herzen liegen, viel zu oft hinten runter fallen, wenn ich sie nicht gleich mache.
Einfach weniger Dinge zu haben, die mir am Herzen liegen und die ich gern tun möchte, ist übrigens keine Option.
Das kenne ich nur zu gut. Geht mir nämlich gerade genauso. Ich hänge dann meist in der Wikipedia ab und hangele mich von Artikel zu Artikel.
Diesmal bin ich bei Schwarzen Löchern und Zeitdilatation gelandet (was dich als Raumfahrtsbegeisterte durchaus auch interessieren könnte).
Ich weiß auch gar nicht mehr, warum ich überhaupt den Artikel über Schwarze Löcher aufgesucht habe. Aber mich beschleicht das Gefühl, dass es eben auch irgendwie mit dem Problem des Zuviel-auf-einmal-machen-Wollens zusammenhängen könnte … (abstruse theoretisch-physikalisch-psychologisch-philosophische Berechnungen selbstständig hinzudenken).
Oooh ja, Schwarze Löcher sind faszinierend! Über Einsteins Theorien habe ich erst kürzlich ne Menge gelesen und irgendwie wird mir immer noch schwindlig dabei… (Aber mit dem ganzen Raumfahrtkram will ich wenigstens nix aktiv machen, außer dann und wann was aus dem Bereich verbloggen.)
Fühle mich ertappt …