#31tagemusik: Mein Ausgangspunkt

Was mache ich für Musik?

Das ist schon die erste schwierige Frage. Ich kann mich nämlich nicht entscheiden, ob ich lieber Synthgefrickel mit EBM-Beats machen will, symphonisch komponiere, Singer-Songwriter-Kram (gern mit heidnischen oder nerdigen Theme) oder Metal machen will oder doch meine Liebe zur klassischen Musik auslebe.
Was ich sagen kann: ich singe – klassisch und manchmal Singer-Songwriter-mäßig -, ich spiele Gitarre – ebenfalls klassisch und Lagerfeuer-style Fingerpicking, gelegentlich auch mal strumming mit Plektrum – , dann und wann mache ich mal was auf dem Keyboard und hin und wieder komponiere ich Musik mit Sequencern und simplen Synth-Emulatoren.

Mein Background

Meine Herkunft ist die klassische Musik. Ich habe mit 9 angefangen, klassische Gitarre zu spielen, und habe ca. 8 Jahre Unterricht gehabt, am Ende Bach und anderes anspruchsvolles Zeug gespielt. Ich habe, seit ich 10 bin, in Chören gesungen und später einige Jahre Solo-Gesangsunterricht gehabt. Ich habe ein paar Semester Operngesang studiert und ein musikwissenschaftliches Studium abgeschlossen.
Ich habe aber auch mal 2 Jahre in einer Melodic Death Metal Band gesungen (immer noch klassisch, Vorbilder waren Epica, Nightwish und andere female fronted metal Bands mit hohen, klaren Stimmen). Ich bin auch ein Metalhead, heute mag ich allerdings Bands wie Dream Theater, Blind Guardian, alte Nightwish (aus der Zeit mit Tarja Turunen) und manchmal höre ich auch altes Zeug (Iron Maiden, Accept, Judas Priest, …).

Der Ist-Zustand

Derzeit versuche ich, wieder in so eine regelmäßige Übepraxis mit dem Singen und Gitarrespielen reinzukommen.
Meine Stimme braucht Pflege und Training. Wenn ich mich anständig warmsinge, ist ein erstaunlicher Stimmumfang da, Volumen und Klangschönheit sind da, aber ich nehme ein paar Stellen wahr, wo es kratzt, und meine Stimme ermüdet sehr leicht bzw. ich singe mich schnell „fest“. Eigentlich brauche ich Unterricht, drücke mich aber darum, mir eine_n Lehrer_in zu suchen.
Und Gitarre? Ich spiele zwar alle paar Tage mal klassische Gitarre und übe hier und da etwas Technik, auf der Westerngitarre zupfe ich dann und wann mal die Begleitung zu einem Song, es gibt nur irgendwie kein Stück und ich fühle mich wacklig damit.

Musik machen gibt mir wahnsinnig viel, nimmt aber derzeit für mein Gefühl zu wenig Raum in meinem Leben ein und ich fühle mich mit meinem Musikmachen sehr ziellos und unsicher. Ich würde mich gerne wieder stärker als Musikerin identifizieren, meine Selbstsicherheit und Leidenschaft wiederfinden und nähren.

Meine Ambitionen, oder: Was ich in diesem Monat erreichen will

Hier habe ich sozusagen eine Meta-Ambition: Ich will eigentlich nicht nur bestimmte Dinge lernen, sondern auch meine Ambitionen wiederfinden und zu ihnen stehen. Die sind wahrscheinlich nicht „ich werde auf einem Niveau professionell, daß ich in einer Hauptrolle auf der Bühne eines Opernhauses stehe“. Aber sie könnten durchaus andere sein als „ich sitze im stillen Kämmerlein und mache nur für mich Musik“ – sie sind irgendwo zwischen diesen beiden Extremen, ich weiß nur noch nicht wo und mit welchem Teil meiner unglaublich vielseitigen musikalischen Interessen ich sie zuerst umsetzen will/kann.

Andere Ambitionen sind wesentlich weniger meta:

  • Gesangstechnik kultivieren und mich stimmlich wieder fit fühlen. Siehe oben.
  • Ich will mich wieder auf der Gitarre sicher fühlen, oder zumindest sicherer als bisher; ich will meine Gitarrentechnik pflegen.
  • Aufnehmen. Da will ich mein Wissen ein bißchen aufpolieren und mich wieder in die Technik einfuchsen. Ich habe seit letzten FAWM nichts aufgenommen! Und ich krepele immer noch mit Ardour2 durch die Gegend, dabei gibt es inzwischen Ardour4, das wohl ein bißchen mehr kann als die Vorgängerversionen, u.a. sehr nützliches Zeug. (Ja, ich bin eine sture Linux-Nutzerin – Aufnehmen habe ich im Linux-Audio-Ökosystem gelernt und dabei will ich auch bleiben.)
  • Instrumente warten. Meine Gitarren brauchen beide neue Saiten!
  • Mehr Rock-Harmonik lernen. Ich würde gern Lieder schreiben können, die mehr als meine üblichen 7-8 Akkorde nutzen und mehr als meine drei bis vier üblichen Progressionen.
  • Überhaupt rockigeres Zeug spielen (lernen).
  • Überhaupt wieder die Gewohnheit bilden, regelmäßig zu singen und Gitarre zu spielen.

Eine Menge Holz, wenn ich mir das so anschaue. Ich betrachte das bis auf die Sache mit der Regelmäßigkeit und der Gitarrentechnik resp. Stimmtraining aber nicht als zu bewältigendes Pensum, sondern als eine Liste der Dinge, aus denen ich mir jeden Tag was aussuchen kann.

Meine Stärken und was mir Spaß macht

  • Ich habe (Überraschung!) ein sehr solides Wissen in Musiktheorie und -geschichte, bezogen auf Abendländische Klassische Musik. Das nutze ich z.B., wenn ich was komponiere.
  • Meine besten Songs sind die, in denen ich „outside the box“ gedacht und geschrieben habe.
  • Ich liebe es, ein Stück zu üben und zu merken, wie es nach jeder Übesession schöner klingt und ich immer mehr Ausdruck reinbringen kann, ohne die technische Korrektheit aufs Spiel zu setzen. Ich liebe es auch, wagemutig zu werden und (auch mal) eine Interpretation zu spielen, von der ich noch nicht weiß, ob ich das Tempo, die Dynamik etc. durchhalte oder ob ich mich dann nicht mitten im Stück gewaltig vergreife 🙂 und manchmal Expressivität vor technische Sauberkeit zu stellen.
  • Ich habe wenigstens so grundlegende Ahnung von Tontechnik und Akustik und wenig Scheu davor, mich mit Technik auseinanderzusetzen. Manchmal bin ich faul, was Mixen und Mastern angeht, aber grundsätzlich macht es mir schon Freude, an schönen Aufnahmen zu frickeln.
  • Und ich glaube, ich kanns behaupten: Ich kann gut singen. Ich habe eine Stimme, die ich mag und andere offensichtlich auch 😀 und ich kann anspruchsvolles Zeug (nicht nur hinsichtlich Höhe, sondern z.B. auch schwierige Intervalle/harmonische Wendungen) singen. Gesangliche Herausforderungen machen mir richtig Freude.