Was singe ich da eigentlich? – Teil II
*Dieser Text ist die Fortsetzung von „[Was singe ich da eigentlich, Teil I](http://ryuu.de/2011/10/was-singe-ich-da-eigentlich-teil-i/)“.*
Daß ich überhaupt in einem Chor singe, verdanke ich einer Sache, in der sich [canta:re](http://www.chorcantare.de/) von vielen anderen klassischen Chören unterscheidet: Unser Repertoire ist zum allergrößten Teil weltlich.
In anderen Chören habe ich meistens erlebt, daß christliche geistliche Literatur ganz selbstverständlich zum Repertoire gehörte. Nein, ich habe nie in einem Kirchenchor gesungen, daß ich das katholische *ordinarium missae* auswendig konnte, verdanke ich Schul- und Unichören. Nicht, daß ich etwas gegen geistliche Literatur hätte, aber ich habe ein Problem damit, die Bedeutung der Texte zu ignorieren. Jedem, der mir entgegenhält, daß diese Texte doch nicht so gemeint seien, zumindest in diesem Kontext (Konzerte, Festakte, …), möchte ich nahelegen, die mal durch sakrale Texte einer beliebigen anderen Religion auszutauschen oder auch durch politische Texte. Na? Immer noch sowas, das man genauso unverfänglich singen kann wie „la la la“?
Es ist auch hier das Unhinterfragte, die Selbstverständlichkeit, die dieses „Dazugehören zum Repertoire“ zum Problem für mich macht.