Gentrifizierung. Auch in Neukölln?

Als ich vor 12 Jahren nach Neukölln zog, geschah das aus einer gewissen Not heraus. Ich wohnte damals in einer Zweier-WG in Kreuzberg, hatte mit meiner Hauptmieterin ernsthaften Krach bekommen und brauchte schnell eine Bude. Und preiswert mußte die sein. Das war meine Wohnung damals: Sie kostete mich ungefähr die Summe, die ich heute in Euro bezahle (und die immer noch preiswert ist), in DM. Und ich habe Platz. OK, damals hatte sie noch Ofenheizung, Außenklo und die Dusche mit Elektroboiler in der Küche. Und die Waschmaschine kam sowieso erst sehr viel später. Ein rotes Haus mit grünem Graffiti in Neukölln

Auf der Fassade dieses Hauses in Nord-Neukölln steht: „Die Fassade macht bling und die Kasse macht ching“

Und trotzdem – ich habe meine Bude ziemlich bald lieben gelernt. Das Haus ist an sich schwer in Ordnung, die Nachbarn sind OK, ich habe einen wunderbaren Ausblick und einen Balkon (auch wenn der nach Norden geht), alles Wesentliche in walking distance (hey, mittlerweile sogar eine Packstation!) und die Nahverkehrsanbindung ist traumhaft.