Das Weihnachtsgedöns und ich.
Hatte ich behauptet, daß mir Weihnachten am Allerwertesten vorbeigeht? Well. Ich glaube, ich bin gerade doch etwas ambivalent bei dem Thema.
Weihnachten triggert bei mir eine seelische Disposition an, die mich seit Jahrzehnten immer mal wieder belastet: So ein Gefühl der existenziellen Heimatlosigkeit. Ein Gefühl, als bliebe mir nur, all die Heimeligkeit und Harmonie und auch den materiellen Wohlstand von draußen zu betrachten, wie durch beleuchtete Fenster, während ich draußen im Kalten und Dunklen stehe, alleingelassen, nicht wahrgenommen, unsichtbar… unwesentlich. Ich, die ich zu dieser Zeit gefühlt immer mal wieder in einer Welt gelebt habe, wo nichts in Ordnung war. Eine Familie, zu der ich mehrere Jahre mit ambivalenten Gefühlen fuhr (denn daß es spätestens nach 3 Tagen Zoff gab, wenn alle auf einem Haufen hockten, stand zu erwarten). Keine funktionierende, stabile Partnerschaft. Geld: lange Jahre ein ständiges Angstthema. Freund_innen: alle bei ihren jeweiligen Herkunftsfamilien. Es ist, als wäre dieser ganze Weihnachtsharmoniebesinnlichkeitsmythos dazu angetan, mir das, was in meinem Leben nicht so harmonisch ist, kräftig unter die Nase zu reiben.